Quickie mit dem Kätzchen.
10.30 am Genfer Bahnhof. So hatten wir es am Abend zuvor telefonisch verabredet. Und da stand ich nun. Gespannt, erfreut, neugierig. Gegen 10.45 schickte ich Ihr eine SMS, gab noch einmal die Koordinaten meines Standortes durch und erhielt prompt Antwort: "You can call please". Das tat ich. Sie wirkte etwas verwirrt, ich verstand nur Bruchstücke ihrer Problemlage und fragte nach fünf Minuten, wo sie denn nun eigentlich sei. In einem Bistro im Bahnhof. Na super. reden wir doch persönlich weiter.
Sie dirigierte mich telefonisch zu ihrem Tisch. Da saß sie mit ihrem kleinen Sohn. Sagte, sie habe schon ein paar mal versucht mich anzurufen. Was ihr Handy bestätigte. Meines nicht. Offensichtlich technische Probleme. Während ihr Sohn sein Schoko-Croissant mampfte, erzählte sie kurz die Geschichte.
Der Vater ihres Sohnes sei im Krankenhaus gewesen und nun einen Tag früher als geplant entlassen worden. Grad eben quasi. Sie müsse ihn nun treffen und den Sohn fürs Wochenende übergeben. Alles weitere finde dann später statt. So weit so gut.
Es dauerte auch nicht lange, da stand der Vater ihres Sohnes an unserem Tisch. Aufgrund meiner marginalen Französisch-Kenntnisse verstand ich vom folgenden Wortgefecht der beiden nichts. Ich sah nur wie ruhig sie sprachen, wie eiskalt sie dabei intonierten und wie die Minen immer düsterer wurden. Dann ging er los. Allein. Sein Sohn rannte ihm hinterher. Sie rannte ihrem Sohn hinterher. Und ich saß da und schmunzelte und wähnte mich einmal mehr in einer vollkommen abgefahrenen Geschichte.
Sie kam dann zurück und erklärte mir, sie müsse ihren Ex-Mann jetzt nach Hause, in einen kleinen Ort außerhalb, fahren, wenn sie nicht riskieren wolle, dass ihr Sohn den Rest des Tages weinen würde. Ich könne entweder mitkommen und wir würden dann dort etwas unternehmen oder ich könne in Genf warten, wir würden dann eine Stunde später telefonieren und etwas Neues verabreden.
Das sensationsgeile Mädchen in mir wollte mitfahren. Der höfliche Gentleman in mir gewann. Ich bot an, ein bisschen shoppen zu gehen. Sie wollte mich binnen einer Stunde anrufen. Und wenn nicht - wer weiß schon, ob die Technik nicht wieder aussetzt -, dann solle ich mich nach einer Stunde melden.
Anderthalb Stunden später wählte ich ihre Nummer. Sie nahm nicht ab, rief nicht zurück. Zehn Minuten später das selbe Spiel. Noch einmal eine weitere halbe Stunde später und eine Stunde darauf auch noch einmal. Ich schrieb ihr eine SMS, ob alles ok sei, der Tag vielleicht schlecht für ein Treffen. Und dass ich gern wissen wolle, was los sei.
So wie die Anrufe blieb auch die Kurznachricht unbeantwortet. Und nun klebe ich diese Geschichte als weiteres Highlight in mein Album schräger Frauengeschichte und sonne mich im Privileg eines ereignisreichen Lebens voller rätselhafter Begebenheiten.
Genf war im Übrigen schön. Das Wetter sommerlich herrlich. Und mir nicht langweilig.
Sie dirigierte mich telefonisch zu ihrem Tisch. Da saß sie mit ihrem kleinen Sohn. Sagte, sie habe schon ein paar mal versucht mich anzurufen. Was ihr Handy bestätigte. Meines nicht. Offensichtlich technische Probleme. Während ihr Sohn sein Schoko-Croissant mampfte, erzählte sie kurz die Geschichte.
Der Vater ihres Sohnes sei im Krankenhaus gewesen und nun einen Tag früher als geplant entlassen worden. Grad eben quasi. Sie müsse ihn nun treffen und den Sohn fürs Wochenende übergeben. Alles weitere finde dann später statt. So weit so gut.
Es dauerte auch nicht lange, da stand der Vater ihres Sohnes an unserem Tisch. Aufgrund meiner marginalen Französisch-Kenntnisse verstand ich vom folgenden Wortgefecht der beiden nichts. Ich sah nur wie ruhig sie sprachen, wie eiskalt sie dabei intonierten und wie die Minen immer düsterer wurden. Dann ging er los. Allein. Sein Sohn rannte ihm hinterher. Sie rannte ihrem Sohn hinterher. Und ich saß da und schmunzelte und wähnte mich einmal mehr in einer vollkommen abgefahrenen Geschichte.
Sie kam dann zurück und erklärte mir, sie müsse ihren Ex-Mann jetzt nach Hause, in einen kleinen Ort außerhalb, fahren, wenn sie nicht riskieren wolle, dass ihr Sohn den Rest des Tages weinen würde. Ich könne entweder mitkommen und wir würden dann dort etwas unternehmen oder ich könne in Genf warten, wir würden dann eine Stunde später telefonieren und etwas Neues verabreden.
Das sensationsgeile Mädchen in mir wollte mitfahren. Der höfliche Gentleman in mir gewann. Ich bot an, ein bisschen shoppen zu gehen. Sie wollte mich binnen einer Stunde anrufen. Und wenn nicht - wer weiß schon, ob die Technik nicht wieder aussetzt -, dann solle ich mich nach einer Stunde melden.
Anderthalb Stunden später wählte ich ihre Nummer. Sie nahm nicht ab, rief nicht zurück. Zehn Minuten später das selbe Spiel. Noch einmal eine weitere halbe Stunde später und eine Stunde darauf auch noch einmal. Ich schrieb ihr eine SMS, ob alles ok sei, der Tag vielleicht schlecht für ein Treffen. Und dass ich gern wissen wolle, was los sei.
So wie die Anrufe blieb auch die Kurznachricht unbeantwortet. Und nun klebe ich diese Geschichte als weiteres Highlight in mein Album schräger Frauengeschichte und sonne mich im Privileg eines ereignisreichen Lebens voller rätselhafter Begebenheiten.
Genf war im Übrigen schön. Das Wetter sommerlich herrlich. Und mir nicht langweilig.
10:38 Uhr von sebas
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Kommentar von ella,
Montag, 4. Oktober 2004, 11:00
Sie haben aber auch ein Händchen dafür.
Würd Ihnen ja sogar mal ne normale Geschichte gönnen. ,-)
Würd Ihnen ja sogar mal ne normale Geschichte gönnen. ,-)
Antwort von nelly_pappkarton,
Montag, 4. Oktober 2004, 20:35
Das ist wohl der Unterschied zwischen Männern und Frauen. Da Ihr Euch ja wohl schon mal gesehen habt, ist es ja kein Blinddate und Äußerlichkeiten können keine böse Überraschung auslösen.
Ich würde mir verdammt viele Sorgen machen, was mit ihr wohl passiert ist. Frauen tun sowas eigentlich nicht.
Ich würde mir verdammt viele Sorgen machen, was mit ihr wohl passiert ist. Frauen tun sowas eigentlich nicht.
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Antwort von lunally,
Montag, 4. Oktober 2004, 21:41
Dito, Nelly. Schon aufgrund dieser sehr obskuren Konstellation.
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