Blog`das, Du Sau!
Herr Sebas schreit schon wieder in den Telefonhörer und meint damit, daß ich die Geschichte erzählen soll, wie ich gestern von einem - na sagen wir 11jährigen - Jungen angebaggert wurde.
Ein Umstand, der neben anderen tiefschürfenden Ereignissen des Tages zu einer vorübergehenden Lähmung meiner Person führte, denn ich bin ja schon ein bißchen älter.
Er trug eine Bomberjacke und einen Jutebeutel. Für sein Alter, das ich nur schätzen kann, war er vielleicht zu kleingewachsen. Nach einigen U-Bahn-Stationen allein mit meinem Blumenstrauß zur Feier des wahrscheinlich zweitkürzesten Praktikums meiner Geschichte, füllte er den Platz mir gegenüber. Alsbald begann er zu singen. Er sang gedankenverloren etwas vor sich hin und wurde dabei lauter, ohne es zu merken. Süß, dachte ich, so ging es mir mit vier Jahren auch immer im Bus.
Irgendwann stieg ich aus und mit mir der Junge. Die Frage fühlte ich, bevor er sie stellte: "Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?" Ich wies auf die große Uhr, die unmittelbar über uns hing. Er schüttelte den Kopf und wollte es von mir wissen. Konnte er die Uhr nicht lesen?
"Wie heißen Sie?" Ich antwortete, fragte nach seinem Namen, während ich mich an mein Handy klammerte und sinnlos etwas eintippte. Es lag etwas in der Luft. Es folgte die Frage nach meinem Weg. Ich antwortete mit der Gegenfrage nach Schulaufgaben. Hört man ja immer so, daß es so viele Schulschwänzer gibt. "War heute nicht in der Schule. Hatte Bauchschmerzen." Pädagogisch ungeübt wie ich bin, schüttelte ich pädagogisch den Kopf.
Viele Fragen hatte der junge Mann. "Wo wohnen Sie?" "Wo haben Sie studiert?" "Ooch, so weit?!" "In welchem Café arbeiten Sie?" "Darf ich Ihre Telefonnummer haben? Wir könnten uns treffen, vielleicht einen Tee trinken!" Dringend dürstete ihn danach, mein Telefonat mitzuhören. "Büütte, kann ich das Geheimnis auch erfahren?"
Diesen Satz würde ich am liebsten als den letzten stehen lassen. Mach`ich jetzt auch. Weiß nicht, was das war. Süß, gruselig und traurig zugleich. Ein Handschlag besiegelte und beendete gleichsam unsere Bekanntschaft.
Ein Umstand, der neben anderen tiefschürfenden Ereignissen des Tages zu einer vorübergehenden Lähmung meiner Person führte, denn ich bin ja schon ein bißchen älter.
Er trug eine Bomberjacke und einen Jutebeutel. Für sein Alter, das ich nur schätzen kann, war er vielleicht zu kleingewachsen. Nach einigen U-Bahn-Stationen allein mit meinem Blumenstrauß zur Feier des wahrscheinlich zweitkürzesten Praktikums meiner Geschichte, füllte er den Platz mir gegenüber. Alsbald begann er zu singen. Er sang gedankenverloren etwas vor sich hin und wurde dabei lauter, ohne es zu merken. Süß, dachte ich, so ging es mir mit vier Jahren auch immer im Bus.
Irgendwann stieg ich aus und mit mir der Junge. Die Frage fühlte ich, bevor er sie stellte: "Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?" Ich wies auf die große Uhr, die unmittelbar über uns hing. Er schüttelte den Kopf und wollte es von mir wissen. Konnte er die Uhr nicht lesen?
"Wie heißen Sie?" Ich antwortete, fragte nach seinem Namen, während ich mich an mein Handy klammerte und sinnlos etwas eintippte. Es lag etwas in der Luft. Es folgte die Frage nach meinem Weg. Ich antwortete mit der Gegenfrage nach Schulaufgaben. Hört man ja immer so, daß es so viele Schulschwänzer gibt. "War heute nicht in der Schule. Hatte Bauchschmerzen." Pädagogisch ungeübt wie ich bin, schüttelte ich pädagogisch den Kopf.
Viele Fragen hatte der junge Mann. "Wo wohnen Sie?" "Wo haben Sie studiert?" "Ooch, so weit?!" "In welchem Café arbeiten Sie?" "Darf ich Ihre Telefonnummer haben? Wir könnten uns treffen, vielleicht einen Tee trinken!" Dringend dürstete ihn danach, mein Telefonat mitzuhören. "Büütte, kann ich das Geheimnis auch erfahren?"
Diesen Satz würde ich am liebsten als den letzten stehen lassen. Mach`ich jetzt auch. Weiß nicht, was das war. Süß, gruselig und traurig zugleich. Ein Handschlag besiegelte und beendete gleichsam unsere Bekanntschaft.
18:35 Uhr von moppelchen
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Kommentar von beberlei,
Dienstag, 30. November 2004, 21:13
wenn du sagst, du bist schon "etwas" älter, kann man das dann nicht als kompliment auffassen? nur son gedanke.
war er sicher 11 jahre? :p
war er sicher 11 jahre? :p
Antwort von moppelchen,
Dienstag, 30. November 2004, 21:27
Mein Taschenrechner sagt mir,
daß ich zweieinhalb Mal so alt bin :o)
Der Junge war irgendwie ein vorpubertäres Kind und zwei Köpfe kleiner als ich. Man könnte sich vielleicht ein Blümchen ins Haar stecken, wenn da nicht diese überaus kranke Komponente wäre, you know? Ich glaube, er hatte irgendwie ein Realitätsproblem...
Der Junge war irgendwie ein vorpubertäres Kind und zwei Köpfe kleiner als ich. Man könnte sich vielleicht ein Blümchen ins Haar stecken, wenn da nicht diese überaus kranke Komponente wäre, you know? Ich glaube, er hatte irgendwie ein Realitätsproblem...
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Antwort von nelly_pappkarton,
Mittwoch, 1. Dezember 2004, 08:52
Vielleicht wollte er Sie auch nur ablenken, damit sein Kumpel Ihnen die Tasche klauen kann.
Ist aber auch nur so ´ne Theorie.
Ist aber auch nur so ´ne Theorie.
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Antwort von wortschnittchen,
Mittwoch, 1. Dezember 2004, 10:20
Das
hat meine Oma auch immer gesagt... :)
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